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Stressbewältigung durch Achtsamkeit

Positiver und negativer Stress

Jeder Mensch kennt Stress. Stress gehört zum Leben dazu und kann in der richtigen Dosis zu Höchstleistungen an­spor­nen.

"Positiver" oder auch Kurzzeitstress geht mit einem Gefühl von kompetent sein, dem Leben gewachsen sein und Zu­frie­den­heit einher. Der Körper reguliert von selbst den Stresspegel und stellt die Balance wieder her.

Anders verhält es sich mit "negativem" oder Langzeitstress. Er bewirkt Gefühle von Entkräftung, Hilflosigkeit sowie latente Krankheits- und Un­fall­ge­fähr­dung. Viele Untersuchungen zeigen: Wer unter Dauerstress steht, wird schneller krank und langsamer wieder gesund. Viren und andere Erreger haben ein leichtes Spiel. Wunden heilen langsamer, Impfungen wirken schlechter, Enzyme, die körpereigene Reparaturprozesse in Gang bringen, sind weniger aktiv. Dadurch entstehen unter Umständen auch mehr von solchen Zellen, die Krebsgeschwüre ausbilden können. (Quelle: Techniker Krankenkasse)

Auf Dauer schädigt Langzeitstress auch das Gehirn, insbesondere die Nervenzellen im Hippocampus. Diese Schädigung scheint dafür verantwortlich zu sein, dass das Stresserleben nicht mehr verarbeitet werden kann. Folgen sind Ver­gess­lichkeit, Orientierungslosigkeit und emotionale Stim­mungs­schwankungen bis hin zur De­pres­sion.

Methoden zur Stressbewältigung

Es gibt unzählige Methoden, dem Stress aktiv zu begegnen, wie Tech­ni­ken zur Entspannung, Kör­per­wahr­nehmungs­übun­gen in Bewegung und Sport jeglicher Art. Aber auch regelmäßige tägliche Er­holungs­phasen, das eigene Zeit­manage­ment über­prüfen oder eine Korrektur der inneren Ein­stellung zu den Problemen können Wege aus dem Stress sein.

Nicht nur akut, sondern nachhaltig und gründ­lich wirkt das von Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn in den 1970iger Jahren entwickelte Programm "Stress­be­wäl­tigung durch Acht­sam­keit" (MBSR - Mindfulness Based Stress Re­duc­tion), das inzwischen weltweit erforscht, gelehrt und angewendet wird.

Dieses Programm berücksichtigt alle Aspekte der Entstehung und Be­wäl­ti­gung von Stress. Es geht den Ursachen auf den Grund, so dass eine vollständige und anhaltende Korrektur der eigenen Lebens­hal­tung und der gelernten Lebensmuster vorgenommen werden kann. Dabei ist immer der ganze Mensch im Blick.

Die Wirkungen des Trainings bereits nach acht Wochen auf das Gehirn sind erforscht. Bestimmte Bereiche, die bei der Kör­per­wahr­neh­mung und beim Steuern der Auf­merk­sam­keit aktiv sind, werden ge­stärkt. Der Einzelne wird dadurch hand­lungs­fähiger, erkennt schneller, wenn sein Ver­hal­ten der eigenen Befindlichkeit und Ge­sund­heit schadet und kann dem effektiver entgegenwirken.

Achtsamkeitsübungen

Zahlreiche Achtsamkeits-Übungen, bei denen es darum geht, sie in den Tages­ab­lauf zu integrieren, entspannen nicht nur den Körper, sondern auch den Geist nach­haltig:

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen üben, aufmerksam, bewusst und wohlwollend zu verfolgen, was sie aktuell körperlich emp­fin­den, fühlen und denken. Um sich selbst auf diese Weise wahrnehmen zu lernen, nutzen sie leichte Yogaübungen, achtsames Gehen, Kör­per­wahr­neh­mungs­praktiken (body scan), Meditationen.

In alltäglichen Verrichtungen wie z.B. Zähne putzen, duschen, essen, auch in der Arbeit u.a. wird diese Praxis des bewussten Wahr­nehmens fort­ge­setzt.

Wenn sie bemerken, dass sie sich in Ge­dan­ken­kreisen verloren haben, kehren sie mit der Aufmerksamkeit in den Körper zurück.

Sie lernen, allem, was sie erleben und was geschieht, wertfrei zu be­ge­gnen.

Das Beobachten der eigenen Emp­fin­dun­gen, Gefühle und Gedanken aus dieser freundlichen, wohlwollenden Distanz er­mög­licht zudem, diese als vergängliche Phänomene wahrzunehmen. Durch diese Distanz gewinnen die Übenden die Freiheit, selbst darüber zu bestimmen, ob und wie sie auf ihre Empfindungen oder Gedanken reagieren wollen. Sie lassen sich weniger von automatischen Reaktionen steuern, wie z.B. Grübeln, Sorgen oder Aufbrausen bei Ärger.

Sie werden gelassener, selbstbestimmter und entspannter.

Dieses Stressbewältigungs-Programm eig­net sich nicht nur für Menschen in Stress-, Krankheits- und Krisensituationen. Es dient jedem, der das eigene Leben ver­ant­wort­licher und selbstbewusster gestalten und mehr Zufriedenheit und physische sowie psychische Gesundheit im eigenen Leben erfahren will.

Tatsächlich ist es auch eine hervorragende Gesundheits- und Alters­vor­sorge.

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