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Stress beruhigen mit R.A.I.N.

Stress beruhigen mit R.A.I.N

RAIN ist eine alte, hilfreiche und wirkungsvolle Übungsweise, mit sich als Mensch zu arbeiten, um Stress zu beruhigen. Um weniger Leid im eigenen Leben zu erschaffen.

Das englische Wort RAIN (= Regen) besagt: Die Übung wirkt wie ein erfrischender Frühlingsregen, der durch unser gesamtes Sein spült und Körper und Geist reinigt, beruhigt und klärt.
 


Mit RAIN geschieht etwas Neues im Gehirn: Synapsen verschalten sich anders und neu, die Hormonausschüttung im Stresserleben reguliert sich und der Parasympathikus, der für Ruhe im Körper sorgt, wird aktiv.

Wir können erfahren, dass wir wirklich Einfluss auf unsere Befindlichkeit haben. 

Wie machen wir das?

Wir wenden uns uns selbst zu: diesem Körper, in dem wir wohnen, diesem Geist, der uns in dieser Welt Orientierung geben kann, diesem Herzen, das uns die Liebe lehren will.
 


Wir machen uns vertraut mit der Weise, wie wir im Innern „ticken“. Wir bemerken die mit dem Stress assoziierten Gefühle, Empfindungen im Körper, Gedanken. Wir bemerken auch, wie wir uns im Stress – reaktiv, impulsiv, konfliktanfällig - verhalten.
 
Dadurch, dass wir uns selbst wichtig genug nehmen, überhaupt erst einmal Interesse für unser Stresserleben in uns aufzubringen, tiefer hineinzufühlen, bleiben anstatt zu flüchten, oder zu ignorieren oder dagegen anzukämpfen, verändert sich – nachhaltig– alles. 
 


Wenn du entschlossen bist, dein Leben neu und vielleicht besser und freundlicher mit dir selbst aufzustellen, kann dir dies mit RAIN gelingen. 
 


Es setzt allerdings voraus, dass dir dein Leben wertvoll genug ist, um dich dafür einzusetzen. Denn am Anfang ist es sehr ungewohnt, so mit sich selbst zu arbeiten. Jedoch:

„Man muss immer an sich arbeiten“

– mein Vater mit 87 Jahren. Dabei schmunzelt er verschmitzt. Er hat immer an sich gearbeitet. Auch und noch einmal entschiedener nach dem Abschied meiner Mutter vor 2 Jahren.
 Ihm ist in dieser Weise eine gute Partnerschaft über 60 Jahre gelungen. Ihm gelingt jetzt täglich, für sich selbst sehr nahrhaft zu kochen, gesund zu bleiben und Freude am Leben zu haben. Er ist aktiv, er reflektiert, was er erlebt und tut. Er ist offen, Neues auszuprobieren. 
 


Und wenn er jetzt lacht, dann sprudelt und gluckst er so sehr, dass es das Herz berührt. Und ansteckt. 
 


Er hat nicht mit RAIN geübt, er hat diese Praxis in sich selbst auf seine Weise gefunden. Durch seine tiefe Liebe und Verbundenheit Zeit seines Lebens mit der Schöpfung, der Tier- und Pflanzenwelt, dem Menschsein. 

Wir alle haben die Fähigkeit, dieses kostbare Leben so zu gestalten, dass wir Freude daran haben.

Dass wir an Körper, Geist und Seele gesund werden und es lange sind. Damit wir uns in uns wohl fühlen können.


Was wir dafür benötigen? Entschlossenheit, für uns selbst einzustehen. Zeit, die wir uns kompromisslos schenken. Und: unsere Aufmerksamkeit – im Moment. Das ist alles.


Und so geht RAIN – just 5 minutes

Lenk deine Aufmerksamkeit zum Körper: fühl ihn in diesem Moment, Empfindungen, die gerade da sind: Temperatur, Druck, Berührung, ein Strömen tief Innen …
 


Schwenke das Licht der Aufmerksamkeit in diesen Atemzug, der gerade geschieht: Wie und wo fühlst du ihn? (an den Nasenflügeln, im Brustkorb, an der Bauchdecke …?
 


Und jetzt erinnere dich an ein unangenehmes Erlebnis oder belastendes Gefühl (von heute, gestern). Nichts Dramatisches. Erinnere dich so genau wie möglich und spür noch einmal hinein. 

R ecognise – Erkenne, was im Moment in dir vor sich geht …

Sieh und fühl in dir die körperlichen Empfindungen jetzt bewusst, die mit dem Erlebnis spürbar waren, und jetzt sind. Wie fühlst du dich, während du daran denkst? Welche Gedanken und Empfindungen sind da, die mit dem Unangenehmen verbunden sind? Streng dich nicht an, öffne dich für das, was du bemerkst.
 


Vielleicht erlebst du Druck, Unruhe, Anspannung im Körper oder Enge, die dir jetzt auffallen, vielleicht bemerkst du einen Glaubenssatz, wie z.B. „ich schaffe das nie“ oder „immer muss mir das passieren“. Oder Ärger, Widerstand: „Das kann doch nicht wahr sein!!!“ „Das ist unmöglich !!!“ 
 


Einfach wahrnehmen. Nichts damit machen. Wir alle haben viele solcher Gedanken-Muster, die uns das Leben sehr schwer machen können. Das ist normal.


A llow – Erlaube, dass es genauso sein darf, wie es gerade ist.

Bleibe in der unangenehmen Erfahrung, und so gut du kannst, lass sie so sein, wie sie ist, während du dein Erleben im Moment interessiert erforschst. Spür Atmen, um präsent zu bleiben. Mit dem Ausatmen entspann in den Körper hinein, lass los. 
 


Sein lassen. Dich sein lassen, genau so, wie du dich im Moment erfährst.
 


Vielleicht möchtest du ausprobieren, ein inneres „JA“ zu flüstern. „Im Moment ist es ok..“ 
 


Vielleicht bemerkst du den Drang, es weg haben zu wollen. Bemerke das einfach, mehr nicht. Atme sanft. Flüstere dir Erlaubnis zu. So schmelzen die harten Kanten des Widerstandes ein wenig und etwas in dir wird vielleicht weicher.
 


Wie ist deine Erfahrung bis jetzt? Einfach bemerken. Ohne zu bewerten, wenn möglich.


I nvestigate – Untersuche deine Erfahrung noch etwas genauer, jetzt.

Gefühle können uns überschwemmen und überwältigen. Insbesondere, wenn wir sie als sehr bedrohlich erleben. Dann braucht es mehr Aufmerksamkeit und mehr Zeit, um sich behutsam heranzutasten. 

Verweile und erkunde noch präziser: „Was ist es, dass mich am meisten daran aufrüttelt, ängstigt, ärgert, frustriert, enttäuscht ….?“ „Was will mir dieses Gefühl sagen?“ Welcher Gedanke koppelt sich daran?

N ourish: bleibe dir selbst nahe. Nähre dich mit Mitgefühl und Freundlichkeit.

Spür erneut Atmen. Dein Atem führt dich zu dir selbst, wenn du weggedriftet bist. 
 


Vielleicht legst du eine Hand auf deinen Brustkorb, deinen Herzraum, so dass du dich nicht nur gedanklich mit dir befasst, sondern dich ganz konkret, mitfühlend, berührst? 

Du bist der Mensch, der die meiste Freundlichkeit verdient hat!

Und du selbst kannst sie dir schenken. Es braucht nur diesen Moment, diese Bereitschaft, endlich aufzuhören, streng mit dir zu sein. Endlich aufzuhören, dich selbst anzutreiben, zu verurteilen, mit dir zu hadern.


Mit dir ist so viel mehr richtig als falsch. Tatsächlich ist gar nichts falsch im Moment. Niemals. Da ist diese Herausforderung, und wenn du sie da sein lässt und kennen lernst, dich mit ihr und dir selbst dabei beschäftigst, freundlich, verändert sich etwas. Die Veränderung beginnt immer in dir!
 


Es entsteht Raum. Und in dem Raum kannst du sein, genau so, wie du bist. 
 


Es fällt uns immens schwer, in herausfordernden Erlebnissen und starken Gefühlen da zu bleiben. Mit uns im Kontakt zu sein. Unser Autopilotmodus: wir verurteilen das Unangenehme, das wir erleben. Wir verurteilen die Anderen, suchen die Ursache im Außen.
 


Oder wir kämpfen dagegen an, wollen es weghaben. Wir sind sehr identifiziert und gefangen in unseren reaktiven Mustern. Den größten Schaden haben wir selbst dabei. 


Mit RAIN können wir etwas Neues lernen, nämlich: 

Indem wir uns selbst freundlich zuwenden, verändert sich der Blick auf das Außen. Finden wir eine gewährende Haltung in uns, lockert sich der Würgegriff des Widerstandes und des Grolls. Und klügere Gedanken und weisere Lösungen stellen sich ein.



Es ist, als ob das Universum, oder die Intelligenz des Lebens selbst in Resonanz damit geht, sofort. Nicht selten können wir überrascht werden.



Es ist wichtig, dabei mit dir selbst zu sprechen, z.B. so: „Ich bleibe jetzt da! Ich nehme wahr was geschieht. Es ist was es ist. Nichts ist falsch daran. 

Ich bin freundlich mit mir, mit dem Ärger in mir, dem Kummer, der Verzweiflung. Was ich im Moment erlebe, ist ein Lernfeld. Ich kann und will mir selbst nahe sein und bleiben. Ich vertraue, dass Gutes geschieht.“
 


Betrachte die Übung als ein Experiment. Oder ein kleines, feines Forschungsprojekt. Einfach ausprobieren, einige Male, täglich, mit kleinen Herausforderungen. Hand auf dein Herz!
 


Bestenfalls pack RAIN in deinen (Notfall-) Rucksack für den Rest deines Lebens.